Luftbildaufnahme WW Tettau (Foto: Steffen Rasche / Nov. 2022)
Das Wasserwerk Tettau (bei Ortrand) ist das größte Wasswerk Brandenburgs. Es versorgt nicht nur das gesamte WAL-Verbandsgebiet, sondern auch angrenzende Bereiche. Etwa die Hälfte des im Wasserwerk Tettau aufbereiteten Trinkwassers wird zum Trinkwasserzweckverband Kamenz geliefert
(über 4 Mio. m³/a). Der Großteil davon dient der Versorgung der Sachsenmilch AG in Leppersdorf bei Radeberg.
Das im sehr ergiebigen Lausitzer Urstromtal zwischen Frauendorf und Lindenau geförderte recht saure und sehr eisenhaltige Rohwasser wird in einem 3-stufigen Prozess durch
- Entsäuerung (CO2) mittels Belüftung,
- Eisenhydroxidfällung durch Kalkmilchzugabe mit anschließender Sedimentation,
- Feinreinigung über rückspülbare Sandfilter
zu bestem Trinkwasser aufbereitet.
Das Trinkwasser aus Tettau ist
- von Natur aus keimfrei und braucht deshalb keinen Zusatz von Chlor oder anderen Desinfektionsmitteln,
- natriumarm und deshalb vorteilhaft für eine bekömmliche Ernährung,
- nahezu nitratfrei und deshalb bestens geeignet für die Babynahrung,
- mineralhaltig und deshalb gut für die Gesundheit,
- mittelhart und deshalb mit einem gut verträglichen Kalkanteil (Härtebereich 2).
Entwicklung des Wasserwerks Tettau
1953 | Baubeginn für die erste Ausbaustufe des größten Wasserwerks der Lausitz |
1955 | Inbetriebnahme, bis 1962 Ausbau auf eine Aufbereitungskapazität von 72.000 m³ pro Tag |
1957 | Bau des Horizontalfilterbrunnens bei Lindenau |
1958 - 1960 | Fernleitung zum Hochbehälter Skaska (33 km) mit weiterem Anschluss nach Hoyerswerda |
1994 - 1998 |
Neubau des Maschinenhauses und Brunnensanierung (9 Mio. Euro*) |
Dez. 2001 | Grundsatzentscheidung zum Neubau der Aufbereitungsanlagen mit deutlich geringerer Kapazität im Zusammenhang mit dem Vertragsabschluss zum Verbundbetrieb (Spitzenbedarfsdeckung) mit dem Wasserwerk Schwarze Pumpe (Vattenfall) |
2002 - 2006 | Sanierung der drei Rohwasserleitungen zum Wasserwerk (1,3 Mio. Euro*) |
Okt. 2005 | Grundsteinlegung für die neue Trinkwasseraufbereitungsanlage |
Mai 2007 | Das neue Werk mit einer Kapazität von 23.000 m³ pro Tag geht in Betrieb (10 Mio. Euro*) |
Okt. 2009 | Baubeginn der Anlage zur Schlammbehandlung |
Jan. 2011 |
Die Schlammbehandlung geht in Betrieb (2,2 Mio. Euro*). Damit erfolgt erstmalig eine Verwertung des eisenhaltigen Reststoffs. |
2014 | Abriss der alten Aufbereitungsanlagen in Vorbereitung der später vorgesehenen Kapazitätserweiterung des Wasserwerks zur Ablösung der bergbauabhängigen Trinkwasserversorgung |
2017 | Baubeginn für die Kapazitätserweiterung (Wasserwerk 2) |
27.06.2019 | Das Wasserwerk 2 geht in Betrieb. |
2019 | Erneuerung der Pumpentechnik der Fassungstrasse 1 sowie des Horizontalfilterbrunnens und des Maschinenhauses mit Anlagentechnik |
2020 | Fertigstellung der Außenanlagen auf dem Gelände im Wasserwerk Tettau |
* Projektförderung durch das Land Brandenburg und die EU